Band oder Beziehung?

Wir alle spielen gerne in einer Band, genießen die Erfahrung im Austausch mit Gleichgesinnten, produzieren gerne eigene Songs, erarbeiten uns Material mit dem wir uns auf der Bühne präsentieren und wachsen zusammen als eine Einheit. Doch was wenn diese Einheit zerbricht?

 

 

 

Wenn eine Band zerbricht ist es oft als würde eine Beziehung zu einem Partner in die Brüche gehen und man kann nichts dagegen tun. Die Gründe warum es zur Trennung kommt sind meist sehr vielfältig. Angefangen von überheblichen Egos, künstlerische Differenzen, bis hin zu Drogenproblemen, ist die Liste der Gründe fast endlos.

 

In Anlehnung an den Artikel Eine schmerzvolle Erfahrung und sechs Gründe woran Bands zerbrechen, hier mal ein paar hoffentlich wertvolle Tipps. Der Artikel führt folgende sechs Hauptgründe auf, warum eine Band zerbrechen kann:

 

 

 

1. Mitglieder steigen aus

 

 

 

2. Es gibt künstlerische Differenzen

 

 

 

3. Die Bandinterne Kommunikation ist zusammen gebrochen

 

 

 

4. Einer will Solo gehen

 

 

 

5. Der erhoffte Durchbruch bleibt aus

 

 

 

6. Das Leben kommt dazwischen

 

 

 

 

 

Steigt eine oder DIE Führungsperson aus der Band aus, muss es längst nicht zum erliegen der ganzen Band kommen. Wichtig ist präventiv zu handeln und falls es dafür schon zu spät ist, entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Nur weil eine oder zwei Personen in der Band die Songs schreiben, oder den ultimativen charakteristischen Stil für die Band mitbringen, heißt das nicht, dass die Band von der Person/den Personen abhängig ist. Es gibt zahlreiche Bands deren Durchbruch erst kam nachdem DAS wichtige Gründungsmitglied ausgestiegen ist. Eine gewisse diktatorische Führung in einer Band ist gar nicht verkehrt. Wichtig ist jedoch dabei genau zu wissen was passiert und warum es passiert. Selbst wenn ihr kein Mitspracherecht beim Songwriting habt, nehmt dennoch Teil daran und versteht warum der Song so geschrieben wurde. Versteht die Intention und das Handeln der Schlüsselfigur. Sollte die Person bereits ausgestiegen sein, könnt ihr immer noch die Songs analysieren und verstehen. Als Musiker ist die Person ersetzbar und über das Ausscheiden des Charakters kommt ihr schon drüber weg. ;)

 

 

 

Eines der Hauptthemen im Bandcoaching ist die künstlerische Differenz zwischen den einzelnen Musikern. Virtuosen und Talente hin oder her, der Charakter der Band und die Strategie um ans Ziel zu kommen, müssen klar definiert sein und jeder muss dahinter stehen. Dies sollte im Idealfall schon vor dem ersten Song feststehen, so dass sich jeder daran orientieren kann. Wenn einzelne Musiker einen anderen Weg bevorzugen, kann das rechtzeitig diskutiert werden oder sie haben die Wahl zu gehen bevor es richtig los geht. Nichts ist nervenaufreibender als wenn jemand mitten in den Aufnahmen, oder in einer Tour aussteigt weil ihm die Musik beispielsweise zu hart geworden ist. Das muss nicht passieren.

 

 

 

Einerseits ist eine diktatorische Führung in einer Band gar nicht so verkehrt, aber das missverstehen viele damit, dass sie glauben machen zu können was sie wollen. Als Führungsmitglied einer Band ist es wichtig zu wissen wie die anderen Mitglieder denken und was sie erwarten. Eine gewisse Kompromissbereitschaft und Empathie ist da förderlich. In der Kommunikation scheitert es in einer Band aber nicht nur Zwischenmenschlich, sondern auch oft musikalisch. Wer war noch nicht in einer Band und musste seinem Schlagzeuger zuhören, wie der versucht einem etwas über die Töne die man spielt mitzuteilen und man hat ihn einfach nicht verstanden? :D

 

 

 

Was u.a. die Zwischenmenschliche Kommunikation angeht, rate ich gerne die Band als Unternehmen zu sehen. Viele moderne Unternehmen verstehen heute sehr gut wie wichtig es ist, die Menschen beisammen zu halten. Für diese Unternehmen ist es selbstverständlich eine Weihnachtsfeier zu organisieren, Ausflüge und Seminare zu machen und Personalgespräche zu führen. Jeder von uns will anerkannt und geschätzt werden. Das verhält sich in einer Band nicht anders. Seid euch über die Macht der Kommunikation bewusst und sprecht miteinander. In diesem Punkt ist eure Band wie jede andere Beziehung auch., was nicht heißt, dass ihr jetzt zu Weihnachten ein Candle-light-Dinner für eure Band organisieren sollt. ;)

 

 

 

Bezogen auf die musikalischen Differenzen würde tatsächlich etwas Fortbildung nicht schaden. Jeder bringt mit seinem Instrument seine Stärken in die Band ein. Warum also nicht das eigene Wissen mit den anderen teilen? Es geht ja nicht darum 20 Jahre Erfahrungen am Instrument weiter zu geben. Setzt euch zusammen und sprecht über wesentliche Punkte und hört einander gut zu.

 

 

 

Ich muss ehrlich sagen, ich kenne keine Band persönlich die auseinander gegangen ist, weil einer seine Solokarriere gestartet hat. Betrachten wir mal die Musikbranche, wird doch sehr schnell klar, dass diese genauso schnelllebig ist wie jede andere Branche heutzutage. Auf der einen Seite sollte niemand mit seinem Solo-Vorhaben seinen großen Durchbruch erwarten. Auf der anderen Seite ist es nachvollziehbar, wenn jemand einfach nur seiner Kreativität folgt, um seine eigenen Songs zu produzieren und daraus eine Band formen möchte. Daraus erschließt sich aber nur teilweise warum man die bereits bestehende Band verlässt - Zeit. Dies muss aber kein zwangsläufiger Ausstieg bedeuten und schon gar kein Grund für das zerbrechen der Band. Es ist wohl eine Frage des eigenen Managements das eigene Projekt zu verfolgen und einem anderen als vollwertiges Mitglied zur Seite zu stehen.

 

Wer heutzutage glaubt er würde den großen Durchbruch erlangen, muss wirklich mal auf den Boden der Tatsachen geholt werden. Wie eben schon erwähnt ist das Musikbusiness schnelllebig. Musik muss schnell produziert werden, billig sein und auf Masse abgesetzt werden, d.h. im Idealfalls schreibt und produziert ihr einen kompletten Song an maximal einen Tag, ladet ihn auf diverse Portale und eure millionenschwere Fanbase kauft den Song innerhalb kürzester Zeit ab. Bands wie Metallica, Iron Maiden und Co. hatten ihren Durchbruch zu einer anderen Zeit. Das ist heute kein Argument mehr. Ihr heißt aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht Dream Theater, die sich mal eben Wochen in einer kleinen außerstädtischen Hütte einmieten und in aller Ruhe auf die Musik konzentrieren können. Wir gehen arbeiten, zur Schule, studieren, wir haben vielleicht sogar Familie und andere Verpflichtungen. Wer auf seinen Durchbruch hin arbeitet, muss ständig präsent sein und ständig was neues abliefern, dass die Leute begeistert. Natürlich ist YouTube dafür ein super Medium, aber wer entwickelt schon eine Strategie um aus der Masse heraus zu stechen und was will man bieten, dass es nicht schon längst gibt?

 

Es gibt viele Veranstalter die den Nachwuchs fördern, aber zu hoch gesteckte Ziele werden spätestens hier zerschmettert. Eine Band die mal auf Wacken aufgetreten ist, der ist noch lange kein Durchbruch garantiert. Viele dieser kleinen Bands, welche als Newcomer auftreten, gehen noch einen regulären Job nach. Steckt euch deshalb kleine Ziele und geht die Leiter Sprosse für Sprosse herauf. Wer mit Auftritten, Merch- und CD-Verkäufen sowie diverse Internetportale Kasse macht, der ist schon auf einem guten Weg. Wer seine Fanbase stetig vergrößert und seinen Bekanntheitsradius erweitert ist auf einem noch besseren Weg. Wichtig ist auf dem Teppich zu bleiben, denn auch Sympathie kann zum Erfolg führen und was ist wichtiger als die entscheidenden Kontakte am richtigen Ort? Sollte sich der Erfolg einstellen, oder kein Fortschritt mehr zu verzeichnen sein, dann ist das leider so. Ihr seid das Produkt und stellt ein Angebot dar, das auch durch die Nachfrage beeinflusst wird. Bleibt die Nachfrage aus oder verringert sich, dann ist das Produkt nicht mehr gefragt. Es heißt dann eine andere Strategie zu wählen, um ein neues Produkt zu erschaffen, oder den Laden dicht machen.

 

Punkt 6 der in dem Artikel genannten Gründe berührt mich persönlich am meisten, denn während die meisten von uns sich während des Musizierens in ihre Jugend flüchten, müssen andere sich eingestehen, dass sie gar keine 16 mehr sind. Die wenigstens von uns werden Rockstars. Klar, im Innern sind wir alle kleine Rockstars und wir lieben leidenschaftlich was wir tun. Irgendwann kommt aber der Moment, da schießt die Realität dazwischen. In meinem Fall war es mein Kind. Auf einmal stehst du da und hast Verantwortung, musst regelmäßiges Einkommen bringen und willst Zeit für den Sprössling haben, obwohl du dir nie etwas wichtigeres als die Musik vorstellen konntest. Eine Band? Durchbruch? Pfff....  Der Moment in dem wir Vater oder Mutter werden, verändert unser Leben für immer und nichts erscheint jemals wichtiger als diese Rolle die wir einnehmen. Besser ist es wenn man in dieser Zeit eine Band hat, die das nachvollziehen kann. Wenn nicht, wird die Band es sowieso irgendwann spüren, denn wie auch in dem Artikel geschrieben steht: "Wir werden alle älter". Wir treten einen Schritt zurück. Wir musizieren, weil wir es immer noch lieben, aber nicht mehr mit der Hingabe als wenn es nichts wichtigeres auf der Welt gäbe. Eine Band sollte zu einem gewissen Grad ein dynamisches System bleiben. Wenn sich der eine verändert, verändert euch doch mit. Vielleicht ergibt sich daraus etwas Positives, dass euer Leben bereichert. Nur weil Ihr die Leiter nicht mehr weiter hinauf steigt, heißt es ja nicht, dass ihr die Leiter runter gehen müsste, oder euch gar trennen müsstet.

 

 

 

So um jetzt nicht zu persönlich zu werden, verweise ich noch auf das Bandcoaching. Das Bandcoaching zeigt euch im einzelnen Ziele zu definieren, Strategien zu verfolgen und die Band zu charakterisieren. Es geht darum intern sowie extern zu kommunizieren und euch zu präsentieren, damit ihr als Band bestand habt und euren Bekanntheitsgrad erhöht. Darüber hinaus kann es im Bandcoaching darum gehen Zahlen zu verstehen und ggf. zu analysieren, d.h. ihr kontrolliert euch selbst um eine Verbesserung in eurer eigenen Statistik zu erkennen. Hierfür sind viele Kennzahlen ausschlaggebend, die aber individuell von euren Gegebenheiten abhängen. Meine persönliche Meinung in diesem Blog spielt bei dem Bandcoaching, das durch die MetalAcademy angeboten wird, keine Rolle und wird auch nicht mit einfließen, es sei denn ihr fragt danach.

 

 

 

Für ein individuelles Coaching - sei es zu Themen wie Musik, Marketing, oder was euch sonst noch beschäftigt - sprecht mich gerne an und wir schauen gemeinsam wie ich euch unterstützen kann.

 

 

 

 

 

Ich freue mich über jede Anfrage.

 

 

 

Stay tuned und see yaaaaaaaaaaaaaaaa